Populair, humaan en altijd uit op verzoening
Bondspresident Johannes Rau (75) was
de koning van het gewone volk
Wie die niederländische Zeitung „De Volkskrant“ am 28.01.2006 durch Iñaki Oñorbe Genovesi unter Postuum schreibt: Hij was de morele stem van het moderne Duitsland: de vorige bondspresident Johannes Rau. Vrijdag overleed hij, de weifelende goedzak die vooral onder gewone Duitsers enorme populariteit genoot.
Uitgerekend op de dag dat de Sovjets 61 jaar geleden het Duitse concentratiekamp Auschwitz-Birkenau bevrijdden. Op de dag dat de wereld voor het eerst stilstond bij de VN-herdenking van de Holocaust. Gisteren overleed Johannes Rau (75), de eerste Duitse bondspresident die in het Israëlische parlement vergiffenis vroeg voor de misdaden van de nazi’s. ...
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Die französische Zeitung Le Monde berichtet über Johannes Rau,, ancien président allemand et Européen engagé: L'ancien président allemand Johannes Rau, en fonction de 1999 à 2004, est décédé, vendredi 27 janvier, à l'âge de 75 ans. Le huitième président de la République fédérale d'Allemagne s'est éteint à son domicile des suites d'une longue maladie. Social-démocrate de toujours et membre engagé de l'Eglise protestante, il avait multiplié les appels contre l'exclusion et pour une mondialisation à visage humain. ... Adolescent, il s'était engagé aux côtés de ceux qui, dans l'Eglise protestante, étaient opposés au régime nazi. ...
Son engagement européen était aussi une priorité. En 2003, à Gdansk, avec le président polonais, Aleksander Kwasniewski, il déclarait que les Européens "ne devaient pas faire mauvais usage du souvenir et du deuil", en ravivant sans cesse les blessures de la seconde guerre mondiale. "PATRIOTE" MAIS NON "NATIONALISTE" De 1978 à 1998, Johannes Rau a exercé les fonctions de ministre-président en Rhénanie-du-Nord - Wesphalie, dans le Land le plus peuplé d'Allemagne. Là, il a contribué à la difficile restructuration du bassin industriel de la Ruhr minière et sidérurgique en une région qui attire les hautes technologies. ...
The
New York Times on web schreibt wie die
Los Angeles Times unter Berufung auf Associated Press (AP) als Nachruf:
OBITUARIES
Johannes Rau, 75; German Leader Who Urged Ties With Israel and Asked Forgiveness for Holocaust from Associated Press
Johannes Rau, the former German president who urged his country to open up to foreigners and promoted deeper ties with Israel, died Friday, his office announced. Rau was 75. Rau stepped into Germany's intensifying debate on immigration, seeking a balance between urging Germans to respect foreigners and acknowledging their fears as the country became increasingly multicultural.
In 2003, Rau waded into a debate on whether Muslim teachers should be allowed to wear head scarves in the classroom — saying that if the Islamic veil were banned, Christian and Jewish religious symbols also should go.
That position drew criticism from many on both right and left who consider the scarf a political rather than religious symbol. Rau announced in 2003 that he would not seek a second five-year term, saying he had made the decision after consulting with his family. He was replaced in 2004 by Germany's current president, conservative Horst Koehler. Rau is survived by his wife, Christina Delius, and three children.
Eine kleine, bewegende Auswahl zum Leben von Johannes Rau. Auffällig ist, das Rau erst jenseits von 51 Lebensjahren heiratete und mit der 25 Jahre jüngeren Enkelin Heinemanns eine Familie gründet. Schön, das sein Leben nicht nur der Politik gehörte sondern auch 2 Töchtern, einem Sohn und seiner Frau Christina.
„Der Herr der Worte“ überzeugte, auch wenn Johannes Rau sein Wahlkampfmotto aus dem Jahr 1986/87 „Versöhnen statt Spalten“ nicht als Harmoniesoße über Konflikte interpretiert wissen wollte...
Er mahnte das das wir anderen etwas positives Vorleben müssen, damit wir nicht eine Jugend bekommen, die „Von allem den Preis und von nichts den Wert“ kennen. In Zeiten, wo gewinnbringende Betriebe ins Ausland verlagert werden um noch mehr Gewinne zu erzielen fehlt der Mensch und Politiker Johannes Rau besonders. Es bleibt zu hoffen, das alle die von ihm angetan waren sich in seinem Sinne verhalten. Seiner Familie wünsche ich viel Kraft.
Kondolenzbücher
liegen von (Bad) Aachen, Berlin, Bonn bis Wuppertal aus.
Vielleicht hilft ja auch die Idee vom diesjährigen Öcher Karnevalsprinz, der Karneval mit
Leben und Tod verbindet, die Aachener Nachrichten stellen dies wie folgt da:
Diese Begegnung am Donnerstag ist Ausdruck
einer der wohl ungewöhnlichsten Ideen, die sich ein Prinz Karneval in den Kopf gesetzt hat: Der Aachener Boris Bongers engagiert sich im närrischen Treiben für die Hospizarbeit.
54.000 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland durch Hospizdienste, Hospize und Palliativstationen der Krankenhäuser begleitet worden. Ein Großteil wird von Ehrenamtlern geleistet. Für Boris Bongers ist das eine Leistung, die Anerkennung verdient. «Aber es wird nicht anerkannt, es ist eine Tabuzone», sagt er. Deshalb machte er die Hospizarbeit zu seinem Thema und besuchte unheilbar kranke Menschen im Aachener Klinikum und in einem Hospiz.
Tod und Karneval - der 36-jährige Vertriebsdirektor eines Aachener Unternehmens war sich sehr wohl bewusst, dass die Idee auch Provokation ist. «Das hätte auch verrissen werden können. Die Leute hätten sagen können: Ihr macht den Karneval kaputt», bekennt er. Es kam anders: Es gab Anerkennung von allen Seiten. Und als Beiklang zum tosenden «Oche Alaaf» bei seinen Auftritten klingelt es ganz gehörig in der Spendenkasse. Beim Spiel der
jecken Fussballvereine gewann Mainz 05 gegen den 1. FC Köln mit 4:2.
Freiburg steht in der 2. Bundesliga jetzt auf Platz 3.
Zudem ist dort zu Lesen das auch Königin Elizabeth II. von England um Johannes Rau trauert.
Im DRADIO Kultur, ehemals Deutschlandradio Berlin, gab es diverse Berichte:
Alt-Bundespräsident Johannes Rau ist tot
"Er war ein feiner Kerl"
Björn Engholm über Johannes Rau
Bischof Huber:
Rau war ein "Bürgerpräsident"
EKD-Vorsitzender Huber würdigt Raus Werben um Verständigung zwischen Kulturen
Der "Menschenfischer"
Ein Nachruf auf Johannes Rau
In der TAZ liest mensch:
Altbundespräsident Johannes Rau gestorben
Der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau ist tot. Er starb im Alter von 75 Jahren am Freitag in Berlin. Rau war seit längerem schwer krank. Nach seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt am 30. Juni 2004 musste er sich zwei Operationen unterziehen, von denen er sich nicht mehr richtig erholte.
Nachleben Der Menschenfreund
VON BETTINA GAUS
Er hat sich so verabschiedet, wie er gelebt hat: leise. Superlative sind immer heikel. Und dennoch soll es hier einmal hingeschrieben werden:
Johannes Rau war der beste Bundespräsident, den Deutschland bisher hatte.
JOHANNES RAU IST TOT
Er war ein Mann, der an die Gleichheit aller glaubte. 20 Jahre lang regierte Johannes Rau das bevölkerungsreichste Bundesland - uneitel und warmherzig. Dann wechselte der SPD-Politiker ins höchste Staatsamt. Abschied von dem besten Bundespräsidenten, den Deutschland je gehabt hat
Bestürzung über Tod Raus
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat mit Bestürzung auf den Tod des ehemaligen Bundespräsidenten und Berliner Ehrenbürgers Johannes Rau reagiert. "Johannes Rau war eine überragende politische Persönlichkeit unseres Landes, er hat für Deutschland gelebt", erklärte Wowereit am Freitag. Rau habe in seinem langen politischen Leben auf "unnachahmliche Weise" die Demokratie geprägt. Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper (SPD), wies auf Raus Bemühen um Versöhnung mit Israel hin. Im Februar 2000 hatte er als erstes deutsches Staatsoberhaupt vor dem israelischen Parlament gesprochen.
Johannes Rau gestorben
NRW ist tot
Vor 38 Jahren traf Johannes Rau auf Rudi Dutschke in der Stadthalle Wattenscheid. Der Studentenführer bekam einen Strampler für Hosea Che, der damalige Bildungsminister Applaus für die Diskussion über Gott und Welt. Längst liegt Dutschke im Familiengrab der Raus - eine Großtante seiner Frau gab dem Revolutionär einen Ruheplatz in Berlin. Ebendort, nicht in Wuppertal, nicht in Nordrhein-Westfalen, starb Johannes Rau gestern Morgen. KOMMENTAR VON CHRISTOPH SCHURIAN
"Zu früh gegangen" - Stimmen zum Tod von Johannes Rau
Vierzig Jahre war er Mitglied des Landtags, 28 Jahre der Landesregierung und 19 Jahre lang Regierungschef im bevölkerungsreichsten Bundesland: "Das Wichtigste waren die Menschen, die Namen und Adressen haben, aber keine Schlagzeilen füllen", bilanzierte Johannes Rau bei seinem Abschied aus Nordrhein-Westfalen im Mai 1998
Der Kölner Stadt Anzeiger (KSTA) stellt nachfolgendes ins Netz:
Berlin - Deutschland trauert um seinen früheren Bundespräsidenten Johannes Rau -
einen der prägenden Politiker der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der wegen seiner versöhnenden Art geschätzte Rau starb im Alter von 75 Jahren am Freitagmorgen in Berlin im Kreise seiner Familie. Der Tod Raus löste im In- und Ausland tiefe Trauer aus.
„Das Wichtigste waren die Menschen“
Johannes Rau hat Nordrhein-Westfalen geprägt wie kein zweiter Politiker. Schon die Dauer der "Ära Rau" ist beeindruckend. Fast zwei Jahrzehnte war er Ministerpräsident, 28 Jahre gehörte er der Landesregierung an, 40 Jahre saß er im Landtag.
Nicht nur für viele in der SPD verkörpert Rau das Zusammenwachsen von Rheinland, Westfalen und Lippe zu einem gemeinsamen Bundesland.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) bezeichnete seinen Amtsvorgänger als einen
großen Ministerpräsidenten, "dem das Land und seine Menschen sehr viel zu verdanken haben". Der Altbundespräsident sei ein Politiker mit vielen Begabungen gewesen, der Konfessions- und Parteigrenzen überwunden habe. "Die Menschen in Nordrhein-Westfalen und Deutschland werden Johannes Rau vermissen." Rau lenkte die Geschicke des einwohnerstärksten Bundeslandes 20 Jahre lang und holte drei Mal hintereinander die absolute Mehrheit für die SPD.
Bundespräsident Horst Köhler hat am Freitag seinen verstorbenen Vorgänger Johannes Rau gewürdigt. dpa dokumentiert Köhlers Erklärung im Wortlaut:
"Der Tod von Bundespräsident Johannes Rau erfüllt mich mit tiefer Trauer. Deutschland hat einen prägenden Politiker, einen großen Bundespräsidenten und einen Mann verloren, der die Welt menschlicher gemacht hat. Millionen von Menschen haben Johannes Rau von Herzen gemocht und ihm vertraut. Dieses Vertrauen trug ihn. Er hat sich immer mit ganzer Kraft für das Wohl seiner Mitmenschen eingesetzt. Es entsprach seinem Wesen, Brücken zu bauen statt Gräben zu ziehen; Unterschiede nicht zu übergehen, aber Gemeinsamkeiten zu suchen.
Er hat versöhnt, statt zu spalten. Auch darin bleibt Johannes Rau Vorbild. Ich habe ihn in der vergangenen Woche besucht, an seinem Geburtstag, und ich bin dankbar dafür, dass ich noch einmal mit ihm sprechen konnte. Sein Rat war mir immer wichtig. Nun hat sich sein Lebenskreis vollendet. Johannes Rau war ein gläubiger und ein fröhlicher Christ. Er fühlte sich von Gott gehalten und vertraute auf ihn. Dass Johannes Rau so dachte und empfand, kann uns allen Trost geben. Ich spreche im Namen aller Menschen in Deutschland der Familie von Johannes Rau mein tiefes Beileid aus. Wir werden ihn nicht vergessen. Johannes Rau hat sich um Deutschland verdient gemacht." (dpa)
CHRONOLOGIE:
Stationen im Leben von Johannes Rau
DOKUMENTATION: Auszüge aus Reden des Politikers
Berlin -
Johannes Rau galt als Mann des Wortes. Damit war seine persönliche Ansprache an die Bürger gemeint, aber auch seine Fähigkeit, bedachte Reden zu halten.
Der Tagesspiegel dokumentiert wichtiges...
Zitate zum politischen Tagesgeschehen:
Im Laufe seines Lebens hat sich Johannes Rau immer wieder zum politischen Tagesgeschehen geäußert.
Diesen Text hat Johannes Rau unter dem Titel
„Meine Eltern“ in den frühen 50er Jahren für das Magazin Jungenwacht geschrieben. Schon mit 16 Jahren begann er seine journalistische Karriere bei diesem Blatt. Über das Leben in meiner Familie / Von Johannes Rau
Menschen, die viel gesehen haben in ihrem Leben und die weiter blicken als über die Strecke ihres Lebens, haben einen solchen Blick. Zeitlos wäre der falsche Begriff dafür –
über die Zeiten hinweg träfe es wohl eher. Und als er 1986 einen Wahlkampf um das Bundeskanzleramt unter seinem Leitmotiv „Versöhnen statt spalten“ führte, war das nicht politische Kuschelromantik, sondern Überzeugung.
Johannes Rau als Bundespräsident, das war späte Erfüllung, aber zunächst einmal schmerzhafte Erfahrung. Denn das Amt, auf das er sich gefreut hatte, war am Anfang nicht schön und vor allem nicht leicht. Es erwies sich als ganz merkwürdiges Amt, ohne all die Einflussmöglichkeiten, mit denen zu handeln der Regierungschef des größten deutschen Bundeslandes gewohnt war.
Er hat unser Verhältnis zu Deutschland entkrampft
Von Avi Primor
Johannes Rau lernte ich unmittelbar nach meiner Ankunft als Botschafter in Deutschland kennen, noch ehe ich Bundespräsident Richard von Weizsäcker mein Beglaubigungsschreiben überreichte. Es wäre gar nicht in Frage gekommen, mein Amt in Deutschland zu übernehmen, ohne zunächst einen Antrittsbesuch beim nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten zu machen
Worte über Scooter, den Familienhund, spielten ihn rasch in die Herzen der einschlägig vernarrten Berliner: „Als Hund ist er eine Katastrophe, als Mensch unersetzlich.“ Klaus Wowereit schilderte anlässlich von Raus Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt im März 2004 dessen Wandlung vom „Vernunft-Berliner“ zum „stillen, aber engagierten Berlin-Liebhaber“. „Berlin trauert um seinen Ehrenbürger“, sagte Wowereit gestern und lobte den Verstorbenen als „eine überragende politische Persönlichkeit unseres Landes“. Der SPD-Landesvorsitzende Michael Müller hob Raus „aufrichtigen Umgang mit der deutschen Geschichte“ hervor.
Die Berliner Morgenpost berichtet: Abschied von einem persönlichen Freund
Von Richard von Weizsäcker
Wie kein anderer Politiker hat Johannes Rau die harte, nüchterne, sachliche Arbeit mit menschlicher Nähe zum Bürger verbunden. Durch seine Humanität hat er sich auf allen Ebenen der Politik von seiner eigenen Heimatstadt Wuppertal bis in die internationale Welt bewährt. Die Kommunalpolitik ist die hohe Schule der Demokratie; dort zeigt sich, ob unsere Worte als Politiker mit unseren Taten übereinstimmen. Johannes Rau hat diesen Test immer bestanden.
...
Eine der vielen Anekdoten von und mit Johannes Rau, die noch heute die Menschen anrühren, die den Predigersohn aus Wuppertal 30 Jahre lang als leutseligen Menschenfischer erlebt haben. Denn wie kann man auch vergessen, als er - schon lange Ministerpräsident - bei einem Besuch der niederländischen Königin in Aachen plötzlich aus der Reihe im Rathaus angetretener Honoratioren den CDU-Landtagsabgeordneten Heinrich Meufels nach vorn holt und den verdutzten Oppositionspolitiker als zwölffachen Vater der Monarchin vorstellt. Denn Rau nennt aus dem Stand der verblüfften Majestät auch alle zwölf Vornamen der Meufels-Kinder.
Johannes Rau verkörperte, wie nur wenige Politiker, Substanz und Stil der alten Bundesrepublik. Sein politischer Weg führte ihn in die höchsten Ämter, die unsere Demokratie zu vergeben hat. ... Ein langes Leben in der Politik und für die Politik. Und doch kein Politiker im herkömmlichen Sinne, dem es um die Macht ging.
Keiner, der machtbesessen und machtvergessen war (wie Richard von Weizsäcker es einmal der politischen Klasse vorwarf), sondern einer, der das Leben liebte, weil er die Menschen liebte: In der Fähigkeit, auf sie zuzugehen, sie bei ihrem Namen zu nennen, sich ihrer Geburtstage zu erinnern, sie mit einem persönlichen Wort aufzumuntern, oder - wo immer es nötig war - sie auch zu trösten. Wer die Menschen liebt, über dessen Lippen kommt kein böses Wort über Mitmenschen: nicht über den Nachbarn und auch nicht über den (politischen) Gegner.
Der die Menschen liebte
Er war ein Glücksfall für Deutschland und ein großer Moralist - Ein Nachruf auf Johannes Rau von Dieter Stolte
"Versöhnen statt spalten", dieses von Johannes Rau im Bundestagswahlkampf 1987 geprägte und von Gustav Heinemann inspirierte Motto wurde sein Lebensprinzip und blieb ihm sein ganzes Politikerleben lang ein richtungsweisender Haltepunkt. Was ihm Halt gab, nutzten seine politischen Gegner (auch in der eigenen Partei) als Anhalt zur Polemik aus: Sie hielten ihn für zu entgegenkommend, zu ausgleichend, ja letztlich für zu kompromißlerisch. "Ich wollte Konflikte aufdecken, nicht zudecken."
Rau wollte "Menschen zusammenführen". In einer seiner großen Reden aus Anlaß des
Jahrestages der Pogromnacht 1938 sagte er auf einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin: "Wir arbeiten für ein Deutschland, in dem niemand Angst haben muß, ganz gleich, wie er aussieht, ganz gleich, wo er herkommt, ganz gleich, was er glaubt, ganz gleich, wie stark oder wie schwach er ist." Mit diesem Politikverständnis blieb Rau bis zuletzt einem christlich-humanistisch geprägten Menschenbild in der Politik treu. Wer dabei über das Konsensbedürfnis von Rau spottete, übersah, daß er ein Mann von Grundsätzen war. In seinen großen Berliner Reden, die er regelmäßig im Mai eines jeden Jahres hielt, hat Rau deutlich gemacht, daß er in
Grundsatzfragen der Ethik, der Moral und der Solidarität der Menschen untereinander keinen Kompromiß kannte. Da wurde der "Bruder Johannes" - wie ihn der Volksmund nannte - zum "Ritter ohne Furcht und Tadel".
Die ZEIT online vom 27.1.2006 schreibt:
Glanz mit Zwischentönen
Johannes Rau war ein Konsenspolitiker, als der Konsens noch populär war. Er blieb es, auch als der Konsens in Verruf geriet. Zum Tod des Altbundespräsidenten. Nun wird er von Freund und Feind gewürdigt als ein „Mann des Ausgleichs“. Zu Recht: Johannes Rau war ein Konsenspolitiker, als der Konsens hierzulande noch einen guten Klang hatte.
Dabei würde Johannes Rau noch sooooo gebraucht...: ZEIT online, 27.1.2006
Zwangsdeutsch? Typisch deutsch!
An zwei Berliner Schulen darf auf dem Pausenhof nur Deutsch gesprochen werden. Viele Politiker befürworten diese Regel. Dabei verdirbt sie den Spaß an der Sprache Von Susanne Mayer
Die Aachener Zeitung berichtet alleine am 28.01.2006 unter anderem:
... Der ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg,
Manfred Stolpe (SPD), würdigte Rau als außergewöhnliche Persönlichkeit. Der ehemalige Bundesverkehrsminister nannte Rau im Deutschlandradio Kultur einen «grundehrlichen Politiker und großen Menschenfreund». Vergleichbares im Umgang mit Menschen und in der Ehrlichkeit hätte er nur bei der ostdeutschen SPD-Politikerin Regine Hildebrand erlebt, sagte Stolpe: «Die war ihm ähnlich.»
Philips-Glaswerk beantragt Insolvenz
Aachen.
Die Aachener Glasfabrik LG.Philips Displays mit knapp 400 Beschäftigten ist von der Schließung bedroht.
BA-Umfrage:
Arbeitslose mit Vermittlung unzufrieden
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor
Terroranschlägen mit so genannten «schmutzigen Bomben» gewarnt. Nach Erkenntnissen der Geheimdienste sei der Bau einer solchen mit radioaktivem Material verunreinigten Bombe eine realistische Option, sagte Schäuble der «Welt am Sonntag».
Nach EU droht auch Bush Palästinensern mit Ende von Hilfszahlungen
Washington/Ramallah/Damaskus (dpa) - Nach EU-Politikern hat auch US-Präsident George W. Bush den Palästinensern angesichts des Wahlsieges der radikal-islamischen Hamas-Bewegung mit einer Beendigung der Finanzhilfen gedroht.
Rau wird letzte Ruhestätte in Berlin finden
Berlin (dpa) - Alt-Bundespräsident Johannes Rau wird in Berlin seine letzte Ruhestätte finden. Ein genauer Termin stehe aber noch nicht fest, hieß es aus dem Bundesinnenministerium. Für den 7. Februar hat Bundespräsident Horst Köhler zudem einen Staatsakt angeordnet. An diesem Tag soll bundesweit Trauerbeflaggung gelten.
Ich habe auch im persönlichen Umfeld mitbekommen, das aufgrund einer Einladung zur Hochzeit von „normalen“ Bundesbürgern (Grüße an Didl nebst Familie) vom Menschen Rau schriftlich gratuliert wurde. Bewegend fand ich auch den Bericht einer Wuppertalerin, die sinngemäß im Inforadio sagte das sie lange überlegte Johannes Rau zu Schreiben um ihm eine gute Besserung zu wünschen, nun sei es leider zu spät.