Alle Mann für Alemannia und alle Frauen auch!
Der Titel ist leicht abgewandelt aus den Sprechblasen der Postkarte "Aachen ist Alemannia" über Aachen, die ich bereits am 28.03.2006 veröffentlicht habe!
Aufsteiger Aaachen ist etwas anders: Aachener Doppelkopf: In der Print Version des Kicker stehen heute 2 Seiten unter Bundesliga über Alemannia Aachen über den Trainer Dieter Hecking und den Sportdirektor Jörg Schmadtke, die den Etablierten in der 1. Bundesliga zeigen wollen, dass es auch ohne großes Geld geht.
Auf der Alemannia Seite steht seit dem 23.04.2006:
„Die Alemannia muss ihren eigenen Weg gehen“
Interview mit Präsident Horst Heinrichs: Ziel Klassenerhalt
"Im ersten Moment hat Professor Horst Heinrichs den Aufstieg der Alemannia – quasi bei Kaffee und Kuchen am Ostersonntag – gar nicht recht realisiert. Erst am Montag, als beim Spiel gegen den VfL Bochum die Spieler wie Helden auf dem Tivoli empfangen wurden, setzte sich auch beim Präsidenten die Überzeugung durch: Wir sind aufgestiegen!
Herr Professor Heinrichs, wie haben Sie den Aufstieg mit ein wenig Abstand erlebt?
Heinrichs: Als etwas Wunderbares. Am Sonntag herrschte in der Stadt eine unglaubliche Nähe zwischen Fans und Mannschaft, wie man sie wohl nur in wenigen Vereinen findet. Und am Montagabend war der Tivoli einer der stimmungsvollsten Orte, die man sich vorstellen kann. Diesen Eindruck hatte wohl jeder. Man muss sich nur die Berichte in allen großen Zeitungen anschauen: Alemannia Aachen hat ein rundum positives Bild abgegeben, und unsere Fans haben dazu beigetragen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass es irgendein Problem gab. ..."
Dem Menschen Willi Landgraf kann ich nur alles Gute wünschen:-) Klasse, wie er andere mitreissen kann, nicht nur Spieler sondern auch Fans, z. B. mit seiner persönlichen Ansprache. Beim Aufstieg wie beim Training nahm er sich für alle Zeit, machte Fotos mit kleinen und großen Kindern und flachste mit allen herum;-) Das erklärt seine Beliebtheit, auch die Paderborner Fans hießen ihn beim Warmlaufen mit langgezogenen Wiiillliiiiii Rufen willkommen...
Das war eines der angenehmeren Erlebnisse bei der 3:1 Niederlage der Öcher in Paderborn;-) Neben den 90 Minuten von Erik Meijer und der Leistung von Sascha Dum:-)
Zudem wärmte sich Balaban auf...
Nach 2 Tagen und Nächten, in denen Spieler und Fans über Ostern feierten, gibt es die nächste Feier am 15.05.2006, da ist die Saison dann vorbei und es wird offiziell, auf der Alemannia Seite steht:
"Am Vormittag informierten Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden und Alemannia-Präsident Professor Horst Heinrichs die Öffentlichkeit über die geplante Aufstiegsfeier. Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass am 15. Mai rund um das Aachener Rathaus gefeiert werden soll. ...
„Wir fühlen uns geehrt, dass die Stadt uns zu einer solchen Veranstaltung ins Rathaus einlädt“, sagte Heinrichs, der besonders den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt hervorhob: „Diese Ehre wird nicht jedem zuteil.“ Parallel zum Programm auf dem Markt, das gegen 17 Uhr mit Musik, Interviews und den Höhepunkten der Aufstiegssaison auf der Videowand startet, werden rund 600 Gäste im Krönungssaal erwartet. Das Geschehen im Rathaus wird über die Videowand nach draußen übertragen.
Dort werden mindestens 10.000 schwarz-gelbe Fans erwartet, um einer historischen Saison den krönenden Abschluss zu geben. Linden kündigte „einige Überraschungen“ an und versprach, dass es keine langen Ansprachen geben werde. Der OB lobte die Alemannia als „psychologischen Impulsgeber in der Aufbruchstimmung der Region. Das macht Freude“."
Willis Jugendtraum ist in Erfüllung gegangen, wie der Kicker schreibt...
"... kicker: Herr Landgraf, was ist das für ein Gefühl, als Rekordspieler der Zweiten Liga nach 505 Einsätzen endlich aufgestiegen zu sein?
Willi Landgraf (37): Nach 19 Jahren in der Zweiten Liga ist für mich ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen. Das Gefühl ist unbeschreiblich.
...
kicker: Was war das Erfolgsrezept?
Landgraf: Wir sind eine verschworene Gemeinschaft, eine souveräne und spielstarke Mannschaft und keine Ansammlung von guten Einzelspielern. Außerdem haben die Jungs, die hinten dran waren, immer gut Druck gemacht.
kicker: Kann diese Mannschaft in der Bundesliga bestehen?
Landgraf: Aachen wird sicherlich keine großen finanziellen Sprünge machen können. Außerdem passt ein so genannter Star nicht in das Gefüge. Entscheidend wird sein, dass der Teamgeist rübergerettet wird, so wie es uns Mainz vorgemacht hat.
kicker: Werden Sie in der kommenden Saison in der Ersten Liga auflaufen?
Landgraf: Ich habe mir viele Gedanken gemacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich wie Erik Meijer meine Profikarriere beende. Ich habe das für mich Größte jetzt erreicht. Ich plane langfristig meine Zukunft in Aachen, möchte jungen Spielern als Trainer etwas mitgeben. Allerdings ist durchaus denkbar, dass ich die nächste Saison noch im Amateurbereich spiele."
Dem Menschen Willi Landgraf kann ich nur alles Gute wünschen:-) Klasse, wie er andere mitreissen kann, nicht nur Spieler sondern auch Fans, z. B. mit seiner persönlichen Ansprache. Beim Aufstieg wie beim Training nahm er sich für alle Zeit, machte Fotos mit kleinen und großen Kindern und flachste mit allen herum;-) Das erklärt seine Beliebtheit, auch die Paderborner Fans hießen ihn beim Warmlaufen mit langgezogenen Wiiillliiiiii Rufen willkommen...
Zudem schreibt der Kicker:
2. Bundesliga
Aachen: Stadionbegehung am Donnerstag -
Tivoli entspricht Anforderungen
"Bundesliga-Aufsteiger Alemannia Aachen kann in Sachen Tivoli aufatmen. Eine Stadionbegehung am Donnerstag ergab, dass die traditionsreiche Spielstätte der Westdeutschen bis auf "minimale Auflagen" den Sicherheitsanforderungen der Ersten Liga entspricht. Dies teilte der Verein am Donnerstag mit.
Vertretern des DFB, des Klubs sowie der lokalen Sicherheitsbehörden hatten die Begehung durchgeführt.
"Das ist für uns ein sehr erfreuliches Ergebnis, welches zeigt, dass wir uns in Sachen Sicherheit auf einem guten Wege befinden", sagte Aachens Geschäftsführer Bernd Maas."
Aufsteiger Aaachen ist etwas anders: Aachener Doppelkopf: In der Print Version des Kicker stehen heute 2 Seiten unter Bundesliga über Alemannia Aachen über den Trainer Dieter Hecking und den Sportdirektor Jörg Schmadtke, die den Etablierten in der 1. Bundesliga zeigen wollen, dass es auch ohne großes Geld geht.
Auf der Alemannia Seite steht seit dem 23.04.2006:
„Die Alemannia muss ihren eigenen Weg gehen“
Interview mit Präsident Horst Heinrichs: Ziel Klassenerhalt
"Im ersten Moment hat Professor Horst Heinrichs den Aufstieg der Alemannia – quasi bei Kaffee und Kuchen am Ostersonntag – gar nicht recht realisiert. Erst am Montag, als beim Spiel gegen den VfL Bochum die Spieler wie Helden auf dem Tivoli empfangen wurden, setzte sich auch beim Präsidenten die Überzeugung durch: Wir sind aufgestiegen!
Herr Professor Heinrichs, wie haben Sie den Aufstieg mit ein wenig Abstand erlebt?
Heinrichs: Als etwas Wunderbares. Am Sonntag herrschte in der Stadt eine unglaubliche Nähe zwischen Fans und Mannschaft, wie man sie wohl nur in wenigen Vereinen findet. Und am Montagabend war der Tivoli einer der stimmungsvollsten Orte, die man sich vorstellen kann. Diesen Eindruck hatte wohl jeder. Man muss sich nur die Berichte in allen großen Zeitungen anschauen: Alemannia Aachen hat ein rundum positives Bild abgegeben, und unsere Fans haben dazu beigetragen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass es irgendein Problem gab. ..."
Dem Menschen Willi Landgraf kann ich nur alles Gute wünschen:-) Klasse, wie er andere mitreissen kann, nicht nur Spieler sondern auch Fans, z. B. mit seiner persönlichen Ansprache. Beim Aufstieg wie beim Training nahm er sich für alle Zeit, machte Fotos mit kleinen und großen Kindern und flachste mit allen herum;-) Das erklärt seine Beliebtheit, auch die Paderborner Fans hießen ihn beim Warmlaufen mit langgezogenen Wiiillliiiiii Rufen willkommen...
Das war eines der angenehmeren Erlebnisse bei der 3:1 Niederlage der Öcher in Paderborn;-) Neben den 90 Minuten von Erik Meijer und der Leistung von Sascha Dum:-)
Zudem wärmte sich Balaban auf...
Nach 2 Tagen und Nächten, in denen Spieler und Fans über Ostern feierten, gibt es die nächste Feier am 15.05.2006, da ist die Saison dann vorbei und es wird offiziell, auf der Alemannia Seite steht:
"Am Vormittag informierten Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden und Alemannia-Präsident Professor Horst Heinrichs die Öffentlichkeit über die geplante Aufstiegsfeier. Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass am 15. Mai rund um das Aachener Rathaus gefeiert werden soll. ...
„Wir fühlen uns geehrt, dass die Stadt uns zu einer solchen Veranstaltung ins Rathaus einlädt“, sagte Heinrichs, der besonders den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt hervorhob: „Diese Ehre wird nicht jedem zuteil.“ Parallel zum Programm auf dem Markt, das gegen 17 Uhr mit Musik, Interviews und den Höhepunkten der Aufstiegssaison auf der Videowand startet, werden rund 600 Gäste im Krönungssaal erwartet. Das Geschehen im Rathaus wird über die Videowand nach draußen übertragen.
Dort werden mindestens 10.000 schwarz-gelbe Fans erwartet, um einer historischen Saison den krönenden Abschluss zu geben. Linden kündigte „einige Überraschungen“ an und versprach, dass es keine langen Ansprachen geben werde. Der OB lobte die Alemannia als „psychologischen Impulsgeber in der Aufbruchstimmung der Region. Das macht Freude“."
Willis Jugendtraum ist in Erfüllung gegangen, wie der Kicker schreibt...
"... kicker: Herr Landgraf, was ist das für ein Gefühl, als Rekordspieler der Zweiten Liga nach 505 Einsätzen endlich aufgestiegen zu sein?
Willi Landgraf (37): Nach 19 Jahren in der Zweiten Liga ist für mich ein Jugendtraum in Erfüllung gegangen. Das Gefühl ist unbeschreiblich.
...
kicker: Was war das Erfolgsrezept?
Landgraf: Wir sind eine verschworene Gemeinschaft, eine souveräne und spielstarke Mannschaft und keine Ansammlung von guten Einzelspielern. Außerdem haben die Jungs, die hinten dran waren, immer gut Druck gemacht.
kicker: Kann diese Mannschaft in der Bundesliga bestehen?
Landgraf: Aachen wird sicherlich keine großen finanziellen Sprünge machen können. Außerdem passt ein so genannter Star nicht in das Gefüge. Entscheidend wird sein, dass der Teamgeist rübergerettet wird, so wie es uns Mainz vorgemacht hat.
kicker: Werden Sie in der kommenden Saison in der Ersten Liga auflaufen?
Landgraf: Ich habe mir viele Gedanken gemacht, bin aber zu dem Schluss gekommen, dass ich wie Erik Meijer meine Profikarriere beende. Ich habe das für mich Größte jetzt erreicht. Ich plane langfristig meine Zukunft in Aachen, möchte jungen Spielern als Trainer etwas mitgeben. Allerdings ist durchaus denkbar, dass ich die nächste Saison noch im Amateurbereich spiele."
Dem Menschen Willi Landgraf kann ich nur alles Gute wünschen:-) Klasse, wie er andere mitreissen kann, nicht nur Spieler sondern auch Fans, z. B. mit seiner persönlichen Ansprache. Beim Aufstieg wie beim Training nahm er sich für alle Zeit, machte Fotos mit kleinen und großen Kindern und flachste mit allen herum;-) Das erklärt seine Beliebtheit, auch die Paderborner Fans hießen ihn beim Warmlaufen mit langgezogenen Wiiillliiiiii Rufen willkommen...
Zudem schreibt der Kicker:
2. Bundesliga
Aachen: Stadionbegehung am Donnerstag -
Tivoli entspricht Anforderungen
"Bundesliga-Aufsteiger Alemannia Aachen kann in Sachen Tivoli aufatmen. Eine Stadionbegehung am Donnerstag ergab, dass die traditionsreiche Spielstätte der Westdeutschen bis auf "minimale Auflagen" den Sicherheitsanforderungen der Ersten Liga entspricht. Dies teilte der Verein am Donnerstag mit.
Vertretern des DFB, des Klubs sowie der lokalen Sicherheitsbehörden hatten die Begehung durchgeführt.
"Das ist für uns ein sehr erfreuliches Ergebnis, welches zeigt, dass wir uns in Sachen Sicherheit auf einem guten Wege befinden", sagte Aachens Geschäftsführer Bernd Maas."
Basina - 24. Apr, 21:11
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Basina - 25. Apr, 17:14
Kicker online
hat den Bericht jetzt bereit gestellt:
http://www.kicker.de/content/news/artikel.asp?keyword=Doppelkopf&keyword2=Doppelkopf&letter=&mxres=25&folder=2100&object=331427&liga=1&saison=2005%2F06&spieltag=31&keyword=Doppelkopf
Aachen: Tandem Schmadtke/Hecking führt die Alemannia zum Auftsieg - 25.04.2006 12:45
Aachener Doppelkopf
--------------------------------------------------------------------------------
Aufsteiger Aachen ist etwas anders: Trainer Dieter Hecking (41) und Sportdirektor Jörg Schmadtke (42) wollen den Etablierten zeigen, dass es auch ohne großes Geld geht.
Der Countdown läuft, und zwischen der Ausfahrt von der Autobahn 4, knapp vor der niederländischen Grenze, und der Aachener Innenstadt weist eine Info-Tafel auf das anstehende Großereignis hin. Noch 120 Tage sind’s, bis sich hier die sportliche Elite trifft zum - nein, nicht zum ersten Fußball-Bundesligaspiel seit 36 Jahren, sondern zu den Weltspielen der Reiter.
Aachen, das sind Printen, die Nähe zu Belgien und Holland, Kaiserstadt und Aachener Soers, ein Mekka der weltbesten Reiter. Und Alemannia, der Tivoli natürlich, die gerade mal 20 000 Zuschauer fassende Arena, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Überall entstehen moderne Fußball-Tempel, doch am Tivoli nagt der Zahn der Zeit. Da steht nach wie vor der Großteil der Zuschauer im Regen, weil das Dach nur wenige Plätze schützt. Nicht mehr als 3632 Sitzplätze gibt es in der guten Stube, keine Logen, keine gepolsterten Sessel für die VIP’s.
Wer Pech hat, der sitzt in dem 1928 erbauten Stadion hinter einem der 15 Stützpfeiler und muss sich verrenken, um auf das Spielfeld zu spähen. Die kargen Spielerkabinen bieten wenig Platz und noch weniger Komfort, ein schmaler Tunnel führt auf das Spielfeld, Alemannia ist halt anders. Tradition, schwarz-gelbe Trikots, weshalb die Spieler früher als "Kartoffelkäfer" firmierten. Fußball-Provinz, seit der Klub 1970 aus der Bundesliga abstieg und zwischenzeitlich bis in die Oberliga abrutschte. Nun lebt Aachen wieder, rein fußballerisch betrachtet. "Nach 36 Jahren Diaspora", sagt Präsident Horst Heinrichs, "sehen wir jetzt wieder das Licht."
Drei Jahre hintereinander landeten die Alemannen auf Platz sechs; jetzt sicherten sie sich frühzeitig die Rückkehr in den Kreis der Erlauchten. "In der Bundesliga gibt es viele Klubs, die austauschbar sind. Aber wir sind deutlich anders", findet Sportdirektor Jörg Schmadtke, seit viereinhalb Jahren im Amt und einer der Baumeister des Aachener Höhenfluges. Dass der frühere Bundesliga-Keeper (Düsseldorf, Freiburg, Leverkusen) am Tivoli anheuerte, daran hat übrigens der kicker auch einen gewissen Anteil: Schmadtke bewarb sich auf eine Anzeige, die im kicker geschaltet war, und bekam den Job beim damals am Boden liegenden Traditions-Verein.
--------------------------------------------------------------------------------
Zur Person Jörg Schmadtke
--------------------------------------------------------------------------------
Dass Schmadtke nach den ersten turbulenten Tagen am liebsten wieder flüchten wollte, wie Dauerbrenner Willi Landgraf nur halb scherzhaft vermutet, ist hingegen unwahr. Zwar standen die Alemannen sportlich vor dem Rückfall in die Regionalliga, stark belastet mit rund einer Million Euro Schulden, und wegen seltsamen Finanzgebarens ging die Staatsanwaltschaft in den Geschäftsräumen ein und aus. Doch solche Umstände "stachelten mich mehr an, als dass sie mich abschreckten", erzählt Schmadtke.
Unter seiner Regie erhielt die Mannschaft ein völlig neues Gesicht, und häufig lag der Sportdirektor richtig mit seinen Transfers. Wie zum Beispiel mit Simon Rolfes, der in Bremen nicht zündete, bei der Alemannia aber aufblühte und mittlerweile in Leverkusen reüssiert. Wie auch bei Reiner Plaßhenrich oder zuletzt bei Jan Schlaudraff sowie Marius Ebbers, die in Gladbach und Köln den Durchbruch nicht packten.
--------------------------------------------------------------------------------
"Mit 20 Millionen kannst du nicht die Welt einreißen." Dieter Hecking
--------------------------------------------------------------------------------
Und Schmadtke holte nach dem verlorenen Pokalfinale 2004 Dieter Hecking als Nachfolger von Jörg Berger ins Boot, vielleicht die wichtigste Entscheidung in seiner Amtszeit. Denn der ruhige, stets besonnene Westfale Hecking und der oftmals impulsive Rheinländer Schmadtke ergänzen sich in sportlichen Fragen ideal. "Wir sind zwar sehr unterschiedliche Typen, aber das passt", findet Hecking. "Der eine deckt die Schwächen des anderen ab." Der Aachener Doppelkopf funktioniert - diesmal steuerte Hecking die Alemannia souverän ins Ziel, nachdem die Mannschaft in den vergangenen drei Jahren nach der Winterpause jeweils dramatisch abgebaut hatte.
Dabei hätte Hecking auch den leichteren Weg in die Bundesliga wählen können. Im Sommer lag die Offerte des VfL Wolfsburg zur Unterschrift bereit, doch der Trainer führte sein Werk in Aachen fort, obwohl er mit seinem Engagement bei den Niedersachsen auch die lange Heimfahrt zur Familie in Bad Nenndorf bei Hannover hätte vermeiden können. Er war jedoch "nicht zu 100 Prozent überzeugt" und fühlte sich gleichzeitig verpflichtet, "die angefangene Arbeit in Aachen fortzusetzen".
So nimmt Hecking also weiter in Kauf, dass er "die 323 Kilometer einfache Strecke vom Tivoli zur Haustür Hecking" zurücklegen muss, wenn er Ehefrau Kerstin und die fünf Kinder im Alter zwischen fünf und 19 Jahren in die Arme schließen möchte. Da kommen dann auch mal ganz harte Zeiten, "wie im UEFA-Cup-Jahr, als ich mal sieben Wochen am Stück nicht zu Hause war", wie sich Hecking erinnert.
--------------------------------------------------------------------------------
Zur Person Dieter Hecking
--------------------------------------------------------------------------------
Mächtig Spaß hatte das Tandem Hecking/Schmadtke neulich, als ganz lapidar verkündet wurde, dass zwischen Klub und Trainer eine "langfristige Zusammenarbeit" vereinbart worden war, und die Journalisten rätselten, mit welcher Jahreszahl denn diese Übereinkunft verbunden sei. Ganz gegen sonstige Gepflogenheiten hatte Hecking gegenüber dem überaus schlagfertigen Schmadtke den besseren Spruch auf Lager, als er gefragt wurde, ob "langfristig" denn impliziere, dass er nun seine Familie nach Aachen kommen lasse. "So langfristig ist es nun auch wieder nicht", gab Hecking zurück.
Der Westfale setzte in der 2. Liga auf ein sehr offensiv orientiertes System, mit einer Mittelfeldraute, und baute vor allem auf fußballerisch sehr beschlagene Kicker, um dem Gegner mit Kurzpassspiel beizukommen. Große Umwälzungen sind auch nach dem Aufstieg nicht zu erwarten. Mit einem Mini-Etat von 20 statt bisher 8,5 Millionen kalkulieren die Alemannen, und damit, urteilt Hecking ganz nüchtern, "kannst du in der Bundesliga nicht die Welt einreißen".
Die erste Etappe hat der Mountainbike-Fan mit dem Bundesliga-Aufstieg also bewältigt, und in Aachen hat er gleich von Beginn an Wert darauf gelegt, eine größere Distanz zu seinen Profis zu wahren als zuvor in Lübeck, wo er "zu wenig Abstand zu den Spielern" gehalten habe. Er ist kein Sprücheklopfer, eher beherrscht und kontrolliert. "Ich gebe eine klare Linie vor. Disziplin gehört nun mal dazu." Weiter setzt Hecking auf "Homogenität und Geschlossenheit", und Schmadtke erinnert sich an seine aktive Zeit, "da war ich der erste Torwart, der am gegnerischen Strafraum aufgetaucht ist. So wollen wir spielen, zügig nach vorne, selbst agieren."
Dann denkt Schmadtke noch mal schmunzelnd daran, dass demnächst die 17 Bundesliga-Konkurrenten bei dem etwas anderen Erstligisten aufkreuzen. "Das wird ganz schön witzig", findet der Manager. "Viele werden herkommen und lächeln, wie es hier aussieht. Mal sehen, wer immer noch lächelt, wenn er wieder abfährt."
Oliver Bitter
http://www.kicker.de/content/news/artikel.asp?keyword=Doppelkopf&keyword2=Doppelkopf&letter=&mxres=25&folder=2100&object=331427&liga=1&saison=2005%2F06&spieltag=31&keyword=Doppelkopf
Aachen: Tandem Schmadtke/Hecking führt die Alemannia zum Auftsieg - 25.04.2006 12:45
Aachener Doppelkopf
--------------------------------------------------------------------------------
Aufsteiger Aachen ist etwas anders: Trainer Dieter Hecking (41) und Sportdirektor Jörg Schmadtke (42) wollen den Etablierten zeigen, dass es auch ohne großes Geld geht.
Der Countdown läuft, und zwischen der Ausfahrt von der Autobahn 4, knapp vor der niederländischen Grenze, und der Aachener Innenstadt weist eine Info-Tafel auf das anstehende Großereignis hin. Noch 120 Tage sind’s, bis sich hier die sportliche Elite trifft zum - nein, nicht zum ersten Fußball-Bundesligaspiel seit 36 Jahren, sondern zu den Weltspielen der Reiter.
Aachen, das sind Printen, die Nähe zu Belgien und Holland, Kaiserstadt und Aachener Soers, ein Mekka der weltbesten Reiter. Und Alemannia, der Tivoli natürlich, die gerade mal 20 000 Zuschauer fassende Arena, die schon bessere Zeiten gesehen hat. Überall entstehen moderne Fußball-Tempel, doch am Tivoli nagt der Zahn der Zeit. Da steht nach wie vor der Großteil der Zuschauer im Regen, weil das Dach nur wenige Plätze schützt. Nicht mehr als 3632 Sitzplätze gibt es in der guten Stube, keine Logen, keine gepolsterten Sessel für die VIP’s.
Wer Pech hat, der sitzt in dem 1928 erbauten Stadion hinter einem der 15 Stützpfeiler und muss sich verrenken, um auf das Spielfeld zu spähen. Die kargen Spielerkabinen bieten wenig Platz und noch weniger Komfort, ein schmaler Tunnel führt auf das Spielfeld, Alemannia ist halt anders. Tradition, schwarz-gelbe Trikots, weshalb die Spieler früher als "Kartoffelkäfer" firmierten. Fußball-Provinz, seit der Klub 1970 aus der Bundesliga abstieg und zwischenzeitlich bis in die Oberliga abrutschte. Nun lebt Aachen wieder, rein fußballerisch betrachtet. "Nach 36 Jahren Diaspora", sagt Präsident Horst Heinrichs, "sehen wir jetzt wieder das Licht."
Drei Jahre hintereinander landeten die Alemannen auf Platz sechs; jetzt sicherten sie sich frühzeitig die Rückkehr in den Kreis der Erlauchten. "In der Bundesliga gibt es viele Klubs, die austauschbar sind. Aber wir sind deutlich anders", findet Sportdirektor Jörg Schmadtke, seit viereinhalb Jahren im Amt und einer der Baumeister des Aachener Höhenfluges. Dass der frühere Bundesliga-Keeper (Düsseldorf, Freiburg, Leverkusen) am Tivoli anheuerte, daran hat übrigens der kicker auch einen gewissen Anteil: Schmadtke bewarb sich auf eine Anzeige, die im kicker geschaltet war, und bekam den Job beim damals am Boden liegenden Traditions-Verein.
--------------------------------------------------------------------------------
Zur Person Jörg Schmadtke
--------------------------------------------------------------------------------
Dass Schmadtke nach den ersten turbulenten Tagen am liebsten wieder flüchten wollte, wie Dauerbrenner Willi Landgraf nur halb scherzhaft vermutet, ist hingegen unwahr. Zwar standen die Alemannen sportlich vor dem Rückfall in die Regionalliga, stark belastet mit rund einer Million Euro Schulden, und wegen seltsamen Finanzgebarens ging die Staatsanwaltschaft in den Geschäftsräumen ein und aus. Doch solche Umstände "stachelten mich mehr an, als dass sie mich abschreckten", erzählt Schmadtke.
Unter seiner Regie erhielt die Mannschaft ein völlig neues Gesicht, und häufig lag der Sportdirektor richtig mit seinen Transfers. Wie zum Beispiel mit Simon Rolfes, der in Bremen nicht zündete, bei der Alemannia aber aufblühte und mittlerweile in Leverkusen reüssiert. Wie auch bei Reiner Plaßhenrich oder zuletzt bei Jan Schlaudraff sowie Marius Ebbers, die in Gladbach und Köln den Durchbruch nicht packten.
--------------------------------------------------------------------------------
"Mit 20 Millionen kannst du nicht die Welt einreißen." Dieter Hecking
--------------------------------------------------------------------------------
Und Schmadtke holte nach dem verlorenen Pokalfinale 2004 Dieter Hecking als Nachfolger von Jörg Berger ins Boot, vielleicht die wichtigste Entscheidung in seiner Amtszeit. Denn der ruhige, stets besonnene Westfale Hecking und der oftmals impulsive Rheinländer Schmadtke ergänzen sich in sportlichen Fragen ideal. "Wir sind zwar sehr unterschiedliche Typen, aber das passt", findet Hecking. "Der eine deckt die Schwächen des anderen ab." Der Aachener Doppelkopf funktioniert - diesmal steuerte Hecking die Alemannia souverän ins Ziel, nachdem die Mannschaft in den vergangenen drei Jahren nach der Winterpause jeweils dramatisch abgebaut hatte.
Dabei hätte Hecking auch den leichteren Weg in die Bundesliga wählen können. Im Sommer lag die Offerte des VfL Wolfsburg zur Unterschrift bereit, doch der Trainer führte sein Werk in Aachen fort, obwohl er mit seinem Engagement bei den Niedersachsen auch die lange Heimfahrt zur Familie in Bad Nenndorf bei Hannover hätte vermeiden können. Er war jedoch "nicht zu 100 Prozent überzeugt" und fühlte sich gleichzeitig verpflichtet, "die angefangene Arbeit in Aachen fortzusetzen".
So nimmt Hecking also weiter in Kauf, dass er "die 323 Kilometer einfache Strecke vom Tivoli zur Haustür Hecking" zurücklegen muss, wenn er Ehefrau Kerstin und die fünf Kinder im Alter zwischen fünf und 19 Jahren in die Arme schließen möchte. Da kommen dann auch mal ganz harte Zeiten, "wie im UEFA-Cup-Jahr, als ich mal sieben Wochen am Stück nicht zu Hause war", wie sich Hecking erinnert.
--------------------------------------------------------------------------------
Zur Person Dieter Hecking
--------------------------------------------------------------------------------
Mächtig Spaß hatte das Tandem Hecking/Schmadtke neulich, als ganz lapidar verkündet wurde, dass zwischen Klub und Trainer eine "langfristige Zusammenarbeit" vereinbart worden war, und die Journalisten rätselten, mit welcher Jahreszahl denn diese Übereinkunft verbunden sei. Ganz gegen sonstige Gepflogenheiten hatte Hecking gegenüber dem überaus schlagfertigen Schmadtke den besseren Spruch auf Lager, als er gefragt wurde, ob "langfristig" denn impliziere, dass er nun seine Familie nach Aachen kommen lasse. "So langfristig ist es nun auch wieder nicht", gab Hecking zurück.
Der Westfale setzte in der 2. Liga auf ein sehr offensiv orientiertes System, mit einer Mittelfeldraute, und baute vor allem auf fußballerisch sehr beschlagene Kicker, um dem Gegner mit Kurzpassspiel beizukommen. Große Umwälzungen sind auch nach dem Aufstieg nicht zu erwarten. Mit einem Mini-Etat von 20 statt bisher 8,5 Millionen kalkulieren die Alemannen, und damit, urteilt Hecking ganz nüchtern, "kannst du in der Bundesliga nicht die Welt einreißen".
Die erste Etappe hat der Mountainbike-Fan mit dem Bundesliga-Aufstieg also bewältigt, und in Aachen hat er gleich von Beginn an Wert darauf gelegt, eine größere Distanz zu seinen Profis zu wahren als zuvor in Lübeck, wo er "zu wenig Abstand zu den Spielern" gehalten habe. Er ist kein Sprücheklopfer, eher beherrscht und kontrolliert. "Ich gebe eine klare Linie vor. Disziplin gehört nun mal dazu." Weiter setzt Hecking auf "Homogenität und Geschlossenheit", und Schmadtke erinnert sich an seine aktive Zeit, "da war ich der erste Torwart, der am gegnerischen Strafraum aufgetaucht ist. So wollen wir spielen, zügig nach vorne, selbst agieren."
Dann denkt Schmadtke noch mal schmunzelnd daran, dass demnächst die 17 Bundesliga-Konkurrenten bei dem etwas anderen Erstligisten aufkreuzen. "Das wird ganz schön witzig", findet der Manager. "Viele werden herkommen und lächeln, wie es hier aussieht. Mal sehen, wer immer noch lächelt, wenn er wieder abfährt."
Oliver Bitter
Trackback URL:
https://jeck.twoday.net/stories/1870084/modTrackback