Freitag, 4. November 2005

Respekt und Klartext;-) Jamaika in Kölle?

Ich bin froh, gestern um diese Zeit meine Begleitung zum 11.11.2005 bestätigt bekommen zu haben:-) Es geht doch nix über klare Vehältnisse;-)

Zum Thema Karneval liest sich bei Wikipedia diverses, hier eine, wie ich finde, interessante Auswahl:
<<Als Fastnachts- bzw. Karnevalshochburgen gelten in Deutschland das Rheinland und Rheinhessen (Köln , Düsseldorf, Mainz, Eschweiler, Koblenz, Aachen. In deren Stadtgeschichte sind hier die einst subversiven antifranzösischen und antipreußischen Spuren aus dem 19. Jahrhundert im Brauchtum noch am frischesten. Er entstand während der französischen und preußischen Besetzung aus Umzügen der entwaffneten Bürgerwehren, die zum Protest gegen und als Parodie über die Besetzer in komisch bunten Uniformen und Gewehrimitaten mit Blumen im Lauf durch die Stadt marschierten.

Der unorganisierte und ausschweifende Karneval im Rheinland war dem Bürgertum der preußischen Zeit ein Dorn im Auge. Auch war er meist eine Sache der niederen sozialen Schichten und der Handwerker. Mit der Gründung der ersten Karnevalsgesellschaften und des Festkomitees Kölner Karneval 1823 wurde der Kölner Karneval in geregeltere Bahnen gelenkt. In der Folge entstand der rheinische Karneval in seiner heutigen Ausprägung, also mit Prinz, Sitzungen und geordneten Umzügen. Seit 1992 wird in Köln der "Jeisterzoch" ("Geisterzug") gefeiert, um an die rebellische Tradition des Karnevals und an den alten Kult um den Wintergeist "Ähzebär" ("Erbsenbär") zu erinnern.

In Aachen liegt der Ursprung der Karnevalsgesellschaften die uniformartige Kostüme tragen. Aachen und das gesamte Rheinland standen von 1794 bis 1814 unter französischer Besatzung. 1802 wurde Aachen als Verwaltungssitz des Roerdepartements eine französische Stadt und Verwaltungsmittelpunkt. Die Besatzung des Rheinlandes wurde wesentlich von Aachen aus organisiert. Militärisch waren die Franzosen nicht stark genug, um im Alltagsleben in Aachen und Umgebung dauernd präsent zu sein. Die Franzosen bevorzugten es daher sich in ihre Kasernen zurück zu ziehen und ihren Besatzungsauftrag mit starken Patrouillen zu organisieren. Im Jahre 1798 erfolgte daher aus Sicherheitsgründen ein Verbot der lokalen Schützenvereine. Dieses Verbot hielt bis zum Jahre 1806.

Die Aachener reagierten damit, vor den Kasernen der Franzosen in Lumpenkostümen, die wie Uniformen wirkten, auf und ab zu marschieren, Schmählieder zu singen und den militärischen Gruß zu verhöhnen, indem sie ihn absichtvoll falsch ausführten. Es sind entsprechende Anekdoten von der französischen Kaserne in Aachens Elsassstraße bekannt, die etwa dort stand, wo heute der Kennedypark liegt.

In Aachen gründete sich daher nach dem Ende der Besatzung der erste Verein, der das Tragen der Kostüme, das Absingen der Schmählieder und den Narrengruß während der Karnevalszeit in seine Satzung aufnahm. Diesem Beispiel folgten alsbald viele Andere. Uniformtragende Karnevalsgesellschaften sind also im Ursprung eine rheinische Angelegenheit und Ausdruck eines konkreten Antimilitarismus. Der Narrengruß, (die rechte flache Hand wird links an der Stirn nachlässig angelegt) hat sich bis heute erhalten und steht auch heute noch für eine Verhöhnung von staatlichen und militärischen Zwängen. Es steht zu hoffen, dass dies auch jedem bewusst ist, da sich uniformtragende Karnevalsgesellschaften auch in anderen Landesteilen etabliert haben.

In Aachen wird auch noch eine andere Form des Karnevals gepflegt. 1991 wurde der "alternative" Karneval mit Namen "Strunx" geboren. Diese etwas andere Form des Karnevals wurde am Anfang von den etablierten Karnevalsvereinen argwöhnisch betrachtet. Mit ihrem Motto: "Total egal" machen die Strunxler vor keinem Thema halt.

Kölner nehmen gerne Imis - (mit nur einem m !) imitierte Kölner, im Gegensatz zu den echten (Für Alteingesessene ist man erst Kölner, wenn bereits die Grosselterm in Köln geboren wurden) - beim Feiern auf und es gibt keinen Unterschied zwischen arm und reich. Nicht umsonst hat sich kölsches Liedgut gebildet wie "Drink doch eine met" (Bläck Fööss oder "Der treue Husar (Volksweise 1825 aufgezeichnet). Es werden viele Dinge thematisiert, wie der Zusammenhalt im "Veedel (Stadtteil), Ausländerintegration und natürlich die Liebe und der Alkohol (vor allem beides in Verbindung).

Als Geisterzug bezeichnet man einen alternativen Karnevalszug und eine politische Demonstration in der Kölner > Innenstadt am Abend des Karnevalsamstag. Häufig wird es auch als "organisierte Anarchie“bezeichnet.
Bereits seit 1860 gab es Geisterzüge im Kölner Karneval, dieser Zug wurde im Ersten Weltkrieg verboten.
Als wegen des 2. Golfkriegs der Kölner Rosenmontagszug ausfiel, sollte auf der üblichen Strecke des Rosenmontagszugs eine Anti-Golfkriegs Demonstration stattfinden. Letztlich gingen Anti-Kriegsdemonstranten und Karnevalisten gemeinsam durch die Kölner Innenstadt.>>

Klüngel wird häufig mit Köln verbunden, allerdings wird der Begriff häufig verschieden interpretiert. Ich kenne ihn als gegenseitige Hilfe ohne Nachteil Dritter. Viele Begriffe werden benutzt, obwohl sie unterschiedlich interpretiert werden und den Beteiligten nicht auffällt, das sie von verschiedenen Inhalten sprechen und damit eventuell aneinander vorbei reden.
Wikipedia schreibt dazu: <<Der Klüngel entwickelte sich aus der enormen Heiligenverehrung der Kölner (siehe hierzu auch das Kölner Wappen und die 11.000 heiligen Jungfrauen). Diese Heiligenverehrung bedeutete ein ständiges Geben und Nehmen.
Nach der Schlacht von Worringen 1288 übernahmen 15 Patrizierfamilien vom Erzbischof das Stadtregiment und lenkten die Politik ihrer Stadt nach eigenem Gusto. 1396 erzwangen die erstarkten Kaufleute und Handwerker im Verbundbrief mit ihren politischen Gaffeln eine Teilhabe an der Politik. Bürgermeister und Ratsmitglieder aus immer denselben Familien sind jedoch ein Indiz dafür, dass sich nicht viel geändert hatte. Dieses System herrschte bis in die Zeit Napoleons.
Nach 1815 gehörte Köln zu Preußen, und es soll seriöser zugegangen sein. So galt beispielsweise die Regel, dass niemals Vater und Sohn gleichzeitig ein Amt im Rat bekleiden durften. Politische Würdenträger sollten wohlhabend und damit unempfindlich für illegitime Geldeinnahmen im Amt sein.
Anfang des 20. Jahrhunderts prägte hingegen Konrad Adenauer, der Oberbürgermeister, die Parole "Mer kennt sisch, mer hilft sisch".>>


Nachdem Euronews schon über die Einsparungen von Polizisten in der vergangenen Zeit in den Aussenbezirken der Städte berichtete fand ich den Artikel in der Zeit interessant: <<Der französische Gesellschaftsvertrag endet dort, wo die Vororte beginnen: Ein Hintergrundbericht zu den Krawallen...
Alleine in der Nacht zum Donnerstag brannten in Seine-Saint-Denis 177 Autos. Auf Feuerwehr und Sicherheitskräfte wurden Steine und Molotow-Cocktails geworfen, es fielen sogar Schüsse. Nach langem Schweigen mahnte Präsident Jacques Chirac am Mittwoch die erhitzten Gemüter zur Besonnenheit. In den Problemvierteln müsse „das Gesetz streng geachtet werden, allerdings im Geist des Dialogs und Respekts“, sagte er.

Diskriminierung ist ein schmerzhaftes Wort, das zum offiziellen Wortschatz der Republik nicht passt. Jedoch ist es eine Tatsache, dass die französische Gesellschaft sich schwer tut, ihre Mitbürger arabischer und afrikanische Herkunft zu akzeptieren – außer in der Fußballnationalmannschaft. „Es ist dringend nötig, unseren Mitbürgern, die in den cités leben, zu signalisieren, dass wir ihre Probleme verstehen“, sagte Azouz Begag, der Minister zur Förderung der Chancengleichheit. „Glauben Sie mir, wenn man ein Araber oder ein Schwarzer ist, ist es nicht leicht, Arbeit zu finden, auch wenn man über einen Hochschulabschluss verfügt. Wir müssen die Vorurteile bewältigen. Das ist eine kolossale Arbeit.“

Die jungen Leute leiden unter der Diskriminierung am meisten. Es ist kein Zufall, dass das Wort „respect“ zum Grundvokabular der Banlieues zählt. „Die Menschen, die in den vernachlässigten Banlieues leben, sind extrem sensibel und empfindlich. Weil sie arm sind, weil sie jeden Tag diskriminiert werden. Wenn man mit ihnen spricht, muss man die richtigen Worte finden“, sagt Begag. Eine indirekte Kritik an Innenminister Nicolas Sarkozy ist das, der wegen seiner harten Wortwahl für die Eskalation der Gewalt mitverantwortlich gemacht wird. Als ein 11-jähriger Junge im vergangenen Juni einem Bandenkrieg in einem Pariser Vorort zum Opfer fiel, kündigte der Innenminister an, die Problemviertel mit einem „Hochdruckreiniger“ von dem „Gesindel“ zu säubern. ...>>

Die Aachener Nachrichten dazu: <<Paris (dpa) - Die seit über eine Woche andauernden Unruhen in Frankreich haben sich im Land ausgebreitet. Nach Paris wurden auch andere große Städte wie Marseille, Dijon und Le Havre von der Gewaltwelle erfasst.

Innenministers Nicolas Sarkozy geriet wegen seiner Verbalattacken gegen die Unruhestifter zunehmend unter Druck. Die sozialistische Opposition forderte seinen Rücktritt.

... Der Innenminister ist mit seinen Law-and-Order-Parolen zur Hassfigur der meist afrikanischstämmigen Randalierer geworden. Er gestand erstmals ein, dass die Probleme in den Vorstädten nur langfristig zu lösen seien. Er sei aber «beruhigt», dass die Zahl der direkten Straßenschlachten der Randalierer mit der Polizei abnehme. Das Wichtigste sei, Dramen (Todesfälle) zu verhindern.

Premierminister Dominique de Villepin empfing am Freitag 16 junge Erwachsene aus den Problemvierteln zu einem Gespräch. Einige der Männer und Frauen zwischen 18 und 25 Jahren seien Schüler und Studenten, andere arbeitslos oder in Billigjobs beschäftigt, teilte Villepins Büro in Paris mit. Die Gespräche gehörten zu einer Reihe von Konsultationen, die Villepin mit Blick auf einen neuen Aktionsplan für die Krisensiedlungen begonnen hat. ...

Die Süddeutsche Zeitung interviewt: <<Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, über den Hintergrund der Krawalle und die Frage, ob es auch in Deutschland soweit kommen könnte.

sueddeutsche.de:Ist das ein rein französisches Problem?

Pfeiffer:Es gibt für solchen Erscheinungen auch ein Potential in Deutschland. Aber ich ergänze: Wir können aus guten Gründen hoffen, dass es in Berlin, Hamburg oder Dortmund so weit nicht kommt.

sueddeutsche.de:Ist das ein Pulverfass, auf dem wir leben, und es muss nur der falsche Politiker kommen, der es entzündet?

Pfeiffer:Ich würde es so nicht formulieren. Abgesehen davon kann ich mir keinen deutschen Innenminister vorstellen, der sich derart ungeschickt äußern würde, wie Sarkozy es getan hat. Es muss aber mehr zusammenkommen, damit es zu solchen Ausbrüchen kommt.

sueddeutsche.de:Was also muss getan werden?

Pfeiffer:Mit dem Kurs der Integration stehen wir erst am Anfang. Den müssen wir konsequent stärken. Aber eine ganz besondere Rolle kommt der Bildung zu.

Die gerade veröffentlichte zweite Pisa-Studie hat klar gezeigt, dass Migranten und sozial benachteiligte Deutsche erhebliche Benachteiligungen im Bildungssystem haben. Das ist ein Alarmsignal erster Güte.

Der Satz ,Jeder ist seines Glückes Schmied´ muss wieder Gültigkeit bekommen. Das fängt bereits im Kindergarten an, wo Migrantenkinder zu häufig unter sich bleiben. Da müssen wir uns nicht wundern, wenn diese Kinder in der Schule später scheitern und nur weniger als zehn Prozent Zugang zum Gymnasium finden.>>

Nicht nur in Deutschland geraten Politiker unter Druck, auch George Bush hat damit zu kämpfen...

Allerdings erschrecken mich die andauernden Ankündigungen von Entlassungen mehr. Aber es gibt zumindest noch Achtungserfolge im Kampf gegen „Ungerechtigkeit und Willkür“ sowie Bürokratie;-).

Zu "Jamaika in Kölle?" schreibt der Kölner Stadt Anzeiger (KSTA): <<SPD-Fraktionschef Martin Börschel dagegen kritisierte die CDU als „weder koalitions- noch regierungsfähig“. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Union durch interne Querelen um Führungspositionen mehrfach selber blockiert. Die bevorstehenden Koalitionsgespräche mit den kleineren Fraktionen seien für die CDU ein „Überlebenspoker“, sagte Börschel. Oberbürgermeister Fritz Schramma bezeichnete die Grünen und die FDP als im Gegensatz zur SPD „verlässliche Partner“. Ähnlich wie im Bundestag können im Kölner Rathaus SPD und CDU nur in einem Dreierbündnis mit den Grünen und der FDP regieren. Die CDU hat 29 der 94 Sitze im Rat, die SPD 28.

Die CSU rauscht auch durch den Blätterwald, nicht nur wegen des Besuches beim Papst...
"Schwerste politische Fehler"
Nun kritisiert auch Theo Waigel Stoiber scharf. Will die Partei ihren Patriarchen überhaupt zurück haben?

München/Berlin (dpa) - Der frühere CSU-Vorsitzende Theo Waigel hat seinen Nachfolger Edmund Stoiber wegen des Rückzugs aus der geplanten großen Koalition in Berlin scharf angegriffen.

Er warf dem bayerischen Ministerpräsidenten «schwerste politische Fehler» vor. Stoiber habe der CSU «viel zugemutet - wahrscheinlich zu viel». Das sagte Waigel der «Bild»-Zeitung.

Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte im Fernsehsender N24, das Hin und Her sei «für die normalen Leute schwer erträglich». «Die sehen, dass wir Riesen-Probleme in Deutschland haben. Und dann geht's nur noch um Posten.»

Die Zeit schreibt: SPD
Die dunkle Seite der Macht

Wenn vermeintlich Unantastbare den Panzer der Macht verlieren, sind sie verwundbar – und werden verwundet. Ein Ausflug in die Geschichte der deutschen Sozialdemokratie... Willy Brandt legte den Vorsitz der SPD nieder, weil die Partei seinen Vorschlag bekrittelte, eine junge Frau griechischer Herkunft, die nicht Mitglied der Partei war, zu seiner Pressesprecherin zu machen. Das war der unmittelbare Anlass.

Der tiefere Grund lag in der Unvereinbarkeit der gesellschaftlich-kulturellen Vorstellungen des Vorsitzenden einerseits und vieler seiner Parteifreunde andererseits, die dem traditionellen Parteiapparat verhaftet waren. Brandts Wunsch und Vorstellung von der SPD der Zukunft, ihrer Liberalität und Öffnungsbereitschaft wies in eine Richtung, die die Partei (noch) nicht fähig war einzuschlagen. Er gab auf – aus eher nichtigem Anlass, aber mit einem Gefühl tiefer Enttäuschung über die Kleinkariertheit mancher seiner politischen Weggenossen – wie nicht zum ersten Mal in seinem politischen Leben. ... Der Euphorie, sagt man, folgt die besonders schmerzliche Depression. ...>>

Die Zeit schreibt weiter <<Recht
Bürger, frei zum Abschuss
Darf der Staat Unschuldige töten, um noch Schlimmeres zu verhüten? Karlsruhe entscheidet über das Luftsicherheitsgesetz. Burkhard Hirsch, Jurist, Exvizepräsident des Bundestags und Altliberaler, hält es schon für »ungeheuerlich«, überhaupt auf den Gedanken zu kommen, zu einem vermeintlich höheren Zweck vorsätzlich Menschen zu töten. Gemeinsam mit fünf weiteren Vielfliegern und dem Piloten einer privaten Fluggesellschaft hat er Verfassungsbeschwerden gegen das Gesetz eingereicht.

»Wir leben doch nicht im Mittelalter, wo der Staat die Leben seiner Bürger opfert«, sagt Hirsch. Und: »Der Verteidigungsminister kann nicht lieber Gott spielen. Wer maßt sich an, zu entscheiden, wer sterben soll und wer nicht?« Das Luftsicherheitsgesetz verletze nicht nur die Menschenwürde und das Recht auf Leben, sondern die moralischen Maßstäbe der Gesellschaft schlechthin. Wenn der Staat nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung verfahre, dann, so Hirsch, könne er demnächst ja auch Ärzten erlauben, gebrechliche Alte auszunehmen, um ihre Organe jungen, hoffungsvolleren Menschen zukommen zu lassen. ...

Mehrmals pro Woche heben Phantom-Jets zu Alarmflügen ab. Soll diese Gütergewichtung wirklich geschriebenes Gesetz werden? Wäre der Rechtsstaatlichkeit nicht besser damit gedient, anzuerkennen, dass es Grenzen des Rechts gibt, an denen, wie der Staatsrechtler Bernhard Schlink es formuliert, »Konflikte und Tragik ihren Ort haben«? Ein Verteidigungsminister wird, mit anderen Worten, im Ernstfall nur die für ihn richtige Entscheidung treffen. Den Anschein, es könne eine an sich richtige Entscheidung, eine abstrakt richtige Abwägung geben, gaukelt das Luftsicherheitsgesetz wohl nur vor. Es hat mehr von einem politischen Placebo denn von einer Rechtswahrheit.

»Was ist, wenn die Trümmer auf einem Krankenhaus niedergehen?«
Für die inhaltlichen Fragen, also denen nach Grundrechtsverletzungen, ist der 1. Senat zuständig. Dessen Vorsitzender, der Gerichtspräsident Hans-Jürgen Papier, hat bereits in der FAZ vorweggenommen, worum es bei dem Verfahren ab kommenden Mittwoch gehen wird: »Es wird insbesondere unter dem Aspekt der Menschenwürde zu prüfen sein, ob diese Menschen (die Flugzeugpassagiere, d. Red.), die womöglich dem Tode geweiht sind, zum Objekt des staatlichen Handelns gemacht werden, wenn sie letztlich als Teil einer terroristischen Waffe behandelt werden.« ... Papier erinnert damit an das staatspolitische Grundbekenntnis des Artikels 1 Grundgesetz. Danach darf, angelehnt an die Kantsche Moralphilosophie, der Mensch nie Mittel zum Zweck sein, sondern immer nur Zweck an sich. Doch braucht es diese ethischen Höhen tatsächlich, um über das Abschussgesetz zu urteilen? ...>>

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