Sonntag, 31. Juli 2005

Kämpfe: Will Smith als Muhammad Ali in „Ali“ und Over There

Am Freitag, den 29. Juli 2005 und am Samstag, den 30. Juli 2005 lief bei RTL II
der Film „Ali“ mit Will Smith als Hauptdarsteller 125 Min. USA 2001

„Zehn Jahre im Leben eines Mythos: 1964 sichert sich der junge afroamerikanische Boxer Cassius Clay ersmals den Boxweltmeistertitel im Schwergewicht. Er wird zur Ikone der Bürgerrechtsbewegung, konvertiert zum Islam und ändert daraufhin seinen Namen in Muhammad Ali. Als er sich weigert in den Krieg nach Vietnam zu ziehen, scheint seine vielversprechende Karriere beendet zu sein. Doch der Champ gibt nicht auf...

USA 1964: Der junge Afroamerikaner Cassius Clay besiegt in einem spektakulären Kampf den amtierenden Boxweltmeister im Schwergewicht und sichert sich den Titel. Startschuss für Clays kometenhaften Aufstieg in der Welt des Profi-Boxens. Seine unnachahmliche Geschmeidigkeit im Ring, seine Schnelligkeit und seine Durchschlagskraft machen ihn bald weltberühmt. Privat freundet er sich mit dem Bürgerrechtler Malcolm X an und verschreibt sich dessen Kampf für die Rechte der Afroamerikaner. Unter seinem Einfluss konvertiert Clay zum Islam und ändert seinen Namen in Muhammad Ali ("Der Lobpreisung würdig"). Als er sich weigert, der US-Army beizutreten, um in den Vietnamkrieg zu ziehen, wird er vom Boxerverband gesperrt. Zwar muss er die fünf Jahre Haftstrafe, zu der er verurteilt wird, nicht absitzen, doch wird ihm der Weltmeistertitel aberkannt und seine Karriere scheint beendet zu sein. Erst 1971 kehrt er in den Ring zurück. Doch er verliert den Kampf gegen John Frazier. Ist es vorbei mit dem Champion? Ali gibt nicht auf, er trainiert weiter hart und tritt im Januar 1974 zur Revanche gegen Frazier an. Und diesmal geht sein Gegner zu Boden. Nun ist der Weg frei zu Muhammad Alis bedeutendstem Kampf: Im afrikanischen Kinshasa soll er gegen den bislang unbesiegbaren George Foreman antreten. Wird er den "Rumble In The Jungle" überstehen?"

Regie: Michael Mann Drehbuch: Stephen J. Rivele, Eric Roth

Beim Informationen sammeln beeindruckten mich die Zitate.

Die Links sind:

Für Muhammad Ali:
Eintrag der Encyklopædia Britannica (engl.)
Wikipedia

Malcolm X:
Eintrag der Encyklopædia Britannica (engl.)
Wikipedia

Dr. Martin Luther King, jr. Visionär der Gewaltlosigkeit „I have a dream“:
Eintrag der Encyklopædia Britannica (engl.)

Das Martin Luther King Zentrum bietet jede Menge multimediale Infos auf deutsch.
Wikipedia

Den Höhepunkt ihres Kampfes gegen Unterdrückung markierte im August 1963 der Marsch auf Washington. Mehr als eine Viertelmillion Schwarze schlossen sich Martin Luther King an und forderten nachdrücklich die Verabschiedung der Bürgerrechtsgesetze, die von US-Präsident Kennedy eingebracht worden waren. In einer berühmt gewordenen Rede vor dem Lincoln Memorial beschwor King seinen Traum von einer gerechteren Gesellschaft, in der Schwarze und Weiße gleichberechtigt leben können:

Auszug aus der Rede vom 28. August 1963 zum Marsch auf Washington D.C.:
Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können. Ich habe einen Traum, dass sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und Gerechtigkeit verwandelt. Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern allein nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe heute einen Traum.

Da Martin Luther King weitaus mehr als andere Rhetoriker mit dem Rhythmus seiner Sprache arbeitete, ist der englische Originaltext unverzichtbar.

I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: "We hold these truths to be self-evident: that all men are created equal."
I have a dream that one day on the red hills of Georgia the sons of former slaves and the sons of former slaveowners will be able to sit down together at a table of brotherhood."
I have a dream that one day even the state of Mississippi, a desert state, sweltering with the heat of injustice and oppression, will be transformed into an oasis of freedom and justice. ."
I have a dream that my four children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.."
I have a dream today.

Die vollständige Rede;-)

Ganz im Geiste des Vorbilds Mahatma Gandhi hatten King und seine Mitstreiter auf Gewalt verzichtet und ihre Ziele nur durch passiven Widerstand erreicht.

Die Bürgerrechtsbewegung hatte den Zenit ihrer Macht jedoch überschritten, die Verwicklung der USA in den Vietnamkrieg beherrschte ab Mitte der 60er Jahre die öffentliche Diskussion.

King wandte sich scharf gegen die Rolle der USA in diesem Krieg und forderte erneut zum massenhaften Bürgerprotest auf. Er wies u.a. darauf hin, dass die Kriegskosten dramatisch anwuchsen, während immer mehr Menschen in den USA unter der Armutsgrenze leben mussten. Für den Sommer 1968 plante er deshalb einen Marsch der Mittellosen und sozial Benachteiligten auf die Hauptstadt Washington, konnte dieses Vorhaben jedoch nicht mehr realisieren:

Am 4. April 1968 kam der 39-Jährige bei einem Attentat auf dem Balkon eines Motels in Memphis/Tennessee ums Leben. Der Täter, der weiße Südstaatler James Earl Ray, wurde zu 99 Jahren Zuchthaus verurteilt.


Die diversen beeindruckenden Zitate:
„Ich bin gegen jede Form von Rassismus und Ausgrenzung, jede Form von Diskriminierung. Ich glaube an die Menschen, und dass alle menschlichen Wesen als solche respektiert werden sollten, ungeachtet ihrer Hautfarbe." (Malcolm X, Interview, Januar 1965)

"Für das Selbstbewusstsein der Schwarzen nicht nur in Amerika hat Ali vielleicht mehr getan als Martin Luther King, Malcolm X, Patrice Lumumba und Bill Cosby zusammen." (Jan Phillip Reemtsma über Ali)

"Jetzt fängt mein Leben erst wirklich an. Gegen Ungerechtigkeit kämpfen, gegen Rassismus, Verbrechen, Analphabetismus und Armut, mit diesem Gesicht, das die Welt so gut kennt." (Muhammad Ali)


Nachtrag: Will Smith als Muhammad Ali in „Ali“

7. Januar 1942: Muhammad Ali kommt unter dem Namen Cassius Marcellus Clay in Louisville im US-Staat Kentucky als Sohn eines Schildermalers und einer Köchin zur Welt. 1954 beginnt er unter der Anleitung des weißen Polizisten Joe Martin mit dem Boxen.
Mit 18 Jahren erringt Cassius Clay bei der Olympiade in Rom 1960 seine erste Goldmedaille im Halbschwergewicht. Noch im selben Jahr wird er Berufsboxer. Bei der Weltmeisterschaft 1964 zwingt er Sonny Liston, den Titelverteidiger im Schwergewicht, in die Knie.

Kurz darauf gibt er seinen Übertritt zum Islam bekannt und tritt der extremistischen Sekte Black Muslims bei. Ab diesem Zeitpunkt nennt er sich Muhammad Ali. Neunmal verteidigt er seinen Titel, unter anderem auch 1966 in Frankfurt/Main gegen den Deutschen Karl Mildenberger.

1974 und 1978 ist er Profi-Schwergewichts-Weltmeister, bestritt insgesamt 61 Kämpfe (5 Niederlagen). Nach zwei Niederlagen 1980 und 1981 zog er sich vom Boxsport zurück. Zu Beginn der 80er Jahre wurde das Parkinson Syndrom, eine meist langsam fortschreitende neurologische Erkrankung des Gehirns, auch Schüttellähmung genannt, bei Muhammad Ali diagnostiziert. Michael J. Fox, Katharine Hepburn, Salvador Dalí und Johannes Paul II. leiden bzw. litten ebenfalls an dieser Krankheit.

Am 19. November 1999 wurde Muhammad Ali in Wien als "Kampfsportler des Jahrhunderts" geehrt. Im Jahr 2000 verfilmt die Firma Columbia Pictures Alis Lebensgeschichte - in der Hauptrolle: Will Smith. 2001 ernennt UNO-Generalsekretär Kofi Annan Muhammad Ali zum Friedensbotschafter der Vereinten Nationen. 2003: Geplante Eröffnung des Muhammad Ali Center in Louisville als interaktives Boxmuseum und Kongresszentrum für Menschenrechte.

Wissen. De schreibt über Will Smith als Ali: >>Der Film trägt das Gütesiegel des Champs. "Dies ist der einzige Film, der es so erzählt, wie es war", sagt Ali. "Ich bin der Einzige, der die wahre Geschichte meines Lebens kennt. Und Will Smith und Michael Mann sind die einzigen Menschen, denen ich das nötige Vertrauen dafür entgegenbringe, dass sie sie für die Leinwand erzählen. Ich stehe ihnen bei. Ihr Film ist der einzige, den ich unterstütze."

Um Muhammad Ali zu werden, hatte Will Smith eine größere Aufgabe vor sich, als sich lediglich von einem 85 Kilo schweren Schauspieler in einen 100 Kilo schweren Athleten zu verwandeln. Die Rolle verlangte nach einem Wandel seines gesamten Wesens, nach einer Transformation der Seele. Mehr als ein Jahr, bevor die erste Klappe fiel, nahm Smith den beschwerlichen Prozess in Angriff, Alis Sprachrhythmus und Verhaltensweisen zu verinnerlichen.
Noch schwieriger, als Ali im Ring zu spielen, war es, sich Zugang zu seinem Kopf zu verschaffen. Smith hatte eine Fülle von Persönlichkeitsfassetten darzustellen: Unruhestifter, Diplomat, Großmaul, Rapper und Champion. Will traf den Champ selbst. "Das erste Mal, als sich die beiden trafen, machte Smith Ali vor dessen Augen nach", erinnert sich der Ausführende Produzent Bingham.
Smith musste sein Können als Boxer und als Schauspieler einbringen, um eine ganze Dekade von Alis Leben und Karriere überzeugend rüberzubringen. "Am schwersten war es, glaube ich, die Figur voll und ganz auszufüllen. Nur Will konnte das schaffen. Will verinnerlichte sich Ali in einer Weise, dass er in dessen Sprache träumte", lobt Michael Mann bewundernd. "Wie denkt man mit 22, wenn man Cassius Clay ist? Wie unterscheidet sich das von der Denkweise Muhammad Alis, als dieser 32 war? Wenn man Will als Ali sieht, dann weiß man, was Ali denkt, ohne dass er den Mund aufmachen muss. Und man weiß ganz genau, wann das Gesagte einfach so harmlos dahingesagt ist und wann Ali seine Äußerungen genau kalkuliert, um einen Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen - im Ring und außerhalb." "Will arbeitet in diesem Film ohne Stuntdouble"
Howard Bingham, einer der ausführenden Produzenten und seit knapp 40 Jahren ein enger Freund von Ali, sagt, dass Will Smith die gewaltige Herausforderung hervorragend meisterte: "Er ist ein Komödiant, ein Athlet und ein toller Schauspieler. Das ist Wahnsinn."
Ich stehe vielen Dingen, die ihn antreiben, sehr nahe. Aber ich weiß nicht, ob ich in meinem Leben jemals so etwas Großes leisten kann wie er. Die Rolle spielen zu dürfen, ist ein Gottesgeschenk. Aber wenn man weiß, was er alles durchzumachen hatte, um der Größte aller Zeiten zu werden, dann ahnt man, dass immer ein bittersüßer Beigeschmack mit dabei war."<<


Over There als MASH Nachfolge?
Die Tagesthemen vom 30.07.2005 berichten das es auf den Betrachter ankommt, weise;-)
„Over There“ stellt den Irak Krieg dar, während MASH bereits wegweissend war.

„USA: Irak-Krieg als Fernseh-Soap
Kriege haben schon immer Stoff für Drehbücher hergegeben, doch die TV-Serie "Over there" sellt ein Novum dar: Mit der US-Produktion, die in 13 Folgen die fiktiven Geschichten von US-Soldaten bei ihrem Einsatz im Irak erzählt, wird erstmals ein Krieg zum Unterhaltungsstoff, während er noch in vollem Gange ist. „

MASH
" MASH - A Novel About Three Army Doctors" ist ein bitterböser satirischer Antikriegsroman von Richard Hooker, der als Vorlage für den Spielfilm M*A*S*H sowie die spätere gleichnamige Fernsehserie diente.

Der Arzt H. Richard Hornberger verfasste den (unter dem Pseudonym Richard Hooker veröffentlichten) Roman aufgrund seiner Erlebnisse, die er im Korea-Krieg im "8055th Mobile Army Surgical Hospital" gesammelt hatte. Der Roman spielt dabei in der fiktiven Einheit "4077th MASH".

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